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Hämorrhoiden vorbeugen – So schützen Sie sich effektiv vor Beschwerden

Hämorrhoiden wirksam vorbeugen durch richtige Ernährung, Bewegung und Toilettenverhalten. Praktische Tipps für den Alltag und langfristige Prävention.

Hämorrhoiden Ratgeber
Aktualisiert: 30. Oktober 2025
Effektive Vorbeugung von Hämorrhoiden durch gesunde Lebensweise und richtige Gewohnheiten

Vorbeugen ist besser als heilen – diese alte Weisheit gilt besonders für Hämorrhoiden. Denn während fortgeschrittene Hämorrhoiden oft invasive Behandlungen erfordern, lässt sich ihre Entstehung durch einfache, aber konsequente Maßnahmen in vielen Fällen verhindern. In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie alles über wirksame Prävention: von der richtigen Ernährung über Bewegung bis zum optimalen Toilettenverhalten.

Warum Vorbeugung bei Hämorrhoiden so wichtig ist

Hämorrhoiden sind weit verbreitet: Schätzungen zufolge leiden bis zu 70 Prozent aller Erwachsenen irgendwann in ihrem Leben unter Hämorrhoidalbeschwerden. Doch die meisten Fälle wären vermeidbar.

Vorteile der Vorbeugung:

Vermeidung von Beschwerden: Wer Hämorrhoiden vorbeugt, erspart sich Juckreiz, Schmerzen, Blutungen und die damit verbundene Beeinträchtigung der Lebensqualität.

Keine invasiven Behandlungen nötig: Fortgeschrittene Hämorrhoiden erfordern oft minimal-invasive Eingriffe oder Operationen. Vorbeugung erspart Ihnen diese belastenden Prozeduren.

Kostenersparnis: Behandlungen, Medikamente und möglicherweise Arbeitsausfall verursachen Kosten, die durch Prävention vermieden werden können.

Bessere Gesundheit insgesamt: Die Maßnahmen zur Hämorrhoiden-Vorbeugung fördern gleichzeitig Ihre allgemeine Gesundheit – von der Verdauung bis zum Herz-Kreislauf-System.

Langfristige Lebensqualität: Wer gesunde Gewohnheiten etabliert, profitiert ein Leben lang davon.

Die Hauptursachen von Hämorrhoiden verstehen

Um Hämorrhoiden effektiv vorzubeugen, müssen Sie die Ursachen kennen:

Chronische Verstopfung und Pressen: Der wichtigste Risikofaktor. Harter Stuhl und starkes Pressen erhöhen den Druck in den Hämorrhoidalvenen massiv.

Langes Sitzen auf der Toilette: Erhöht den Druck im Analbereich und belastet die Gefäße.

Bewegungsmangel: Träge Darmtätigkeit führt zu Verstopfung.

Ballaststoffarme Ernährung: Macht den Stuhl hart und schwer ausscheidbar.

Zu wenig Flüssigkeit: Verstärkt Verstopfung zusätzlich.

Übergewicht: Erhöht den Druck im Bauchraum dauerhaft.

Schwangerschaft: Hormonelle Veränderungen und der Druck durch das Baby begünstigen Hämorrhoiden.

Genetische Veranlagung: Bindegewebsschwäche kann vererbt sein.

Schweres Heben: Besonders mit falscher Technik und Pressen.

Durchfall: Auch chronischer Durchfall kann die Schleimhaut reizen.

Die gute Nachricht: Die meisten dieser Faktoren können Sie aktiv beeinflussen.

Ernährung – Das Fundament der Vorbeugung

Eine ballaststoffreiche Ernährung ist die wirksamste Einzelmaßnahme zur Vorbeugung von Hämorrhoiden.

Warum Ballaststoffe so wichtig sind

Ballaststoffe machen den Stuhl weicher, voluminöser und leichter ausscheidbar. Das verhindert Pressen und reduziert den Druck auf die Hämorrhoidalvenen.

Tägliches Ziel: Mindestens 30 Gramm Ballaststoffe, besser 35 bis 40 Gramm

Aktueller Durchschnitt in Deutschland: Nur etwa 20 Gramm – viel zu wenig

Die besten Ballaststoffquellen für die Prävention

Vollkornprodukte – Die tägliche Basis

Haferflocken: 10 Gramm Ballaststoffe pro 100 Gramm

  • Ideal zum Frühstück als Porridge oder Müsli
  • Besonders gut verträglich
  • Reich an löslichen Ballaststoffen, die im Darm aufquellen

Vollkornbrot: 7 bis 9 Gramm pro 100 Gramm

  • Achten Sie auf echtes Vollkornbrot, nicht nur dunkles Brot
  • Dinkel-Vollkornbrot ist besonders bekömmlich
  • Ersetzen Sie Weißbrot schrittweise durch Vollkornalternativen

Vollkornnudeln und brauner Reis: 8 beziehungsweise 3 Gramm pro 100 Gramm

  • Schrittweise in den Speiseplan integrieren
  • Gut mit Gemüse kombinieren für noch mehr Ballaststoffe

Obst – Natürlich und wirksam

Äpfel mit Schale: 2,4 Gramm pro Apfel

  • Das Pektin in der Schale ist besonders wirksam
  • Essen Sie täglich 1 bis 2 Äpfel

Birnen mit Schale: 5,5 Gramm pro Birne

  • Sehr ballaststoffreich und sanft abführend

Beeren: 5 bis 8 Gramm pro 100 Gramm

  • Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren
  • Reich an Antioxidantien für gesunde Gefäße

Pflaumen und Trockenpflaumen: 7 Gramm pro 100 Gramm getrocknet

Gemüse – Täglich mehrere Portionen

Brokkoli: 3 Gramm pro 100 Gramm

  • Reich an Ballaststoffen und gesunden Nährstoffen
  • Schonend dünsten

Karotten: 2,8 Gramm pro 100 Gramm

  • Roh oder gekocht wirksam

Blattgemüse: 2 bis 4 Gramm pro 100 Gramm

  • Spinat, Grünkohl, Mangold
  • Täglich in Salaten oder als Beilage

Hülsenfrüchte – Ballaststoff-Kraftpakete

Linsen: 11 Gramm pro 100 Gramm gekocht

  • Sehr effektiv für weichen Stuhl
  • Rote Linsen sind besonders bekömmlich

Kichererbsen: 8 Gramm pro 100 Gramm gekocht

  • Vielseitig verwendbar in Salaten, Eintöpfen oder als Hummus

Wichtig: Steigern Sie Hülsenfrüchte langsam, um Blähungen zu vermeiden. Gutes Einweichen und Kochen mit Kümmel, Fenchel oder Ingwer hilft.

Spezielle Ballaststoff-Booster

Flohsamenschalen: 80 Gramm Ballaststoffe pro 100 Gramm

  • Eines der wirksamsten präventiven Mittel
  • 1 bis 2 Teelöffel in 250 Milliliter Wasser einrühren, sofort trinken
  • Danach nochmals ein Glas Wasser trinken
  • Täglich zur Vorbeugung

Leinsamen geschrotet: 27 Gramm pro 100 Gramm

  • Muss geschrotet sein für optimale Wirkung
  • 1 bis 2 Esslöffel täglich ins Müsli oder Joghurt
  • Reich an gesunden Omega-3-Fettsäuren

Chiasamen: 34 Gramm pro 100 Gramm

  • In Wasser quellen lassen
  • 1 Esslöffel täglich

Ausreichend Flüssigkeit – Der unterschätzte Faktor

Ballaststoffe können nur wirken, wenn Sie genügend trinken. Ohne Flüssigkeit können Ballaststoffe Verstopfung sogar verschlimmern.

Tägliches Minimum: 2 Liter Wasser

Optimal zur Vorbeugung: 2,5 bis 3 Liter täglich

Bei Sport oder Hitze: Noch mehr

Beste Getränke:

  • Stilles Wasser
  • Lauwarmes Wasser mit Zitrone morgens (regt Verdauung an)
  • Kräutertees (Kamille, Fenchel, Pfefferminze)
  • Verdünnte Fruchtsäfte ohne Zuckerzusatz

Zu vermeiden:

  • Übermäßig Kaffee (mehr als 3 Tassen)
  • Alkohol (dehydrierend)
  • Zuckerhaltige Limonaden
  • Energydrinks

Lebensmittel, die Sie meiden sollten

Stopfende Lebensmittel:

  • Weißmehlprodukte (Weißbrot, helle Brötchen, Kuchen)
  • Weißer Reis
  • Schokolade in großen Mengen
  • Käse in großen Mengen
  • Bananen (unreife)

Stark verarbeitete Lebensmittel:

  • Fast Food
  • Fertiggerichte
  • Salzgebäck und Chips

Übermäßig fettreiche Speisen:

  • Frittiertes
  • Sehr fettige Wurstwaren
  • Schwere Sahnesaucen

Bewegung – Aktivieren Sie Ihre Verdauung

Regelmäßige körperliche Aktivität ist entscheidend für die Vorbeugung von Hämorrhoiden.

Warum Bewegung so wichtig ist

Fördert Darmbewegung: Körperliche Aktivität regt die natürliche Darmperistaltik an und verhindert Verstopfung.

Verbessert Durchblutung: Bewegung fördert die Durchblutung im gesamten Körper, auch im Beckenbereich.

Reduziert Übergewicht: Sport hilft beim Erreichen eines gesunden Körpergewichts und senkt den Druck im Bauchraum.

Stärkt Muskulatur: Auch die Beckenbodenmuskulatur profitiert von regelmäßiger Bewegung.

Reduziert Stress: Stress kann die Verdauung negativ beeinflussen. Bewegung wirkt stressmindernd.

Die besten Sportarten zur Vorbeugung

Spaziergänge und Walking:

  • Täglich 30 Minuten moderate Bewegung
  • Ideal für alle Altersgruppen und Fitnesslevel
  • Fördert sanft die Verdauung
  • An der frischen Luft besonders wohltuend

Schwimmen:

  • Sehr schonend für Gelenke und Beckenbereich
  • Ganzkörpertraining
  • Verbessert Durchblutung ohne Belastung
  • 2 bis 3 Mal pro Woche 30 bis 45 Minuten

Radfahren:

  • Fördert Durchblutung und Darmbewegung
  • Gelenkschonend
  • Wichtig: Bequemer Sattel, um Druck im Dammbereich zu vermeiden
  • 3 bis 4 Mal pro Woche 30 bis 60 Minuten

Yoga:

  • Viele Positionen regen die Verdauung gezielt an
  • Reduziert Stress
  • Stärkt Körperbewusstsein
  • Besonders geeignet: Drehungen, Vorwärtsbeugen
  • 2 bis 3 Mal pro Woche

Jogging:

  • Regt Darmtätigkeit stark an
  • Verbessert Herz-Kreislauf-System
  • 2 bis 3 Mal pro Woche 20 bis 30 Minuten
  • Wichtig: Gute Laufschuhe, langsam beginnen

Beckenbodentraining:

  • Stärkt die Muskulatur im Beckenbereich
  • Unterstützt die Gefäße
  • Täglich 5 bis 10 Minuten
  • Kann überall durchgeführt werden

Sportarten, die Sie vermeiden sollten

Schweres Krafttraining mit Pressen:

  • Extreme Gewichte mit Luftanhalten erhöhen den Druck massiv
  • Wenn Krafttraining, dann mit moderaten Gewichten und richtiger Atmung

Reitsport:

  • Hoher Druck auf den Dammbereich
  • Kann bei Veranlagung Hämorrhoiden begünstigen

Rudern:

  • Hohe Belastung im Beckenbereich beim Krafteinsatz

Extremsportarten mit starkem Pressen:

  • Gewichtheben
  • Powerlifting

Wichtig: Moderate, regelmäßige Bewegung ist das Ziel. Übertreiben Sie es nicht – auch zu intensives Training kann kontraproduktiv sein.

Richtiges Toilettenverhalten

Wie Sie zur Toilette gehen, hat enormen Einfluss auf Ihr Hämorrhoiden-Risiko.

Die goldenen Regeln

Bei Stuhldrang zeitnah zur Toilette gehen:

  • Unterdrücken Sie den Drang nicht
  • Verpasster Stuhldrang führt zu härterem Stuhl

Füße erhöht lagern:

  • Verwenden Sie einen kleinen Hocker unter den Füßen
  • Die Hockhaltung öffnet den Enddarm und erleichtert den Stuhlgang
  • Knie sollten höher als Hüfte sein

Nicht pressen:

  • Lassen Sie den Stuhlgang natürlich kommen
  • Entspannen Sie die Muskulatur
  • Atmen Sie ruhig weiter
  • Leichtes Nachhelfen ist okay, starkes Pressen schädlich

Nicht zu lange sitzen:

  • Maximal 3 bis 5 Minuten auf der Toilette
  • Lesen oder Handy benutzen führt zu langem Sitzen und erhöht den Druck
  • Wenn es nicht klappt, stehen Sie auf und versuchen es später erneut

Sanfte Reinigung:

  • Verwenden Sie weiches, feuchtes Toilettenpapier
  • Oder reinigen Sie sich mit lauwarmem Wasser (Podusche, Bidet)
  • Tupfen Sie sanft, reiben Sie nicht aggressiv
  • Vermeiden Sie parfümiertes oder raues Papier

Zeit nehmen, aber nicht zu viel:

  • Nehmen Sie sich Zeit für den Toilettengang ohne Hektik
  • Aber verweilen Sie nicht unnötig lange
  • Finden Sie die Balance

Stuhlgewohnheiten optimieren

Regelmäßigkeit entwickeln:

  • Versuchen Sie, zu festen Zeiten zur Toilette zu gehen
  • Morgens nach dem Aufstehen ist ideal (nach Glas Wasser)
  • Der Körper gewöhnt sich an Rhythmen

Stuhldrang nicht ignorieren:

  • Wenn der Körper signalisiert, gehen Sie
  • Aufschub macht den Stuhl härter
  • Dies ist besonders wichtig im Arbeitsalltag

Nach dem Essen:

  • Der gastrokolische Reflex regt nach dem Essen die Darmbewegung an
  • Nutzen Sie diesen natürlichen Rhythmus

Gewichtskontrolle

Übergewicht ist ein bedeutender Risikofaktor für Hämorrhoiden.

Warum Übergewicht Hämorrhoiden begünstigt:

Erhöhter Bauchdruck: Überschüssiges Bauchfett erhöht den Druck im Bauchraum dauerhaft.

Verstopfung: Übergewichtige Menschen leiden häufiger unter Verstopfung.

Bewegungsmangel: Oft geht Übergewicht mit weniger Bewegung einher.

Belastung der Gefäße: Höheres Gewicht belastet das Venensystem insgesamt.

Gesundes Körpergewicht anstreben:

  • BMI zwischen 18,5 und 24,9 ist ideal
  • Langsame, nachhaltige Gewichtsabnahme (0,5 bis 1 Kilogramm pro Woche)
  • Kombination aus gesunder Ernährung und Bewegung
  • Keine Crash-Diäten, die oft zu Verstopfung führen

Bauchfett reduzieren:

  • Besonders viszerales Bauchfett erhöht den Druck
  • Ausdauersport und gesunde Ernährung wirken am besten
  • Vermeiden Sie übermäßigen Alkohol und Zucker

Stress reduzieren

Chronischer Stress beeinflusst die Verdauung negativ und kann Verstopfung fördern.

Wie Stress die Verdauung stört:

  • Stress aktiviert das sympathische Nervensystem
  • Dies verlangsamt die Darmtätigkeit
  • Stresshormone beeinflussen die Darmflora negativ
  • Viele Menschen essen bei Stress ungesünder

Stressreduktion für gesunde Verdauung:

Entspannungstechniken:

  • Meditation (10 bis 20 Minuten täglich)
  • Atemübungen
  • Progressive Muskelentspannung
  • Autogenes Training

Ausreichend Schlaf:

  • 7 bis 9 Stunden pro Nacht
  • Regelmäßiger Schlafrhythmus
  • Gute Schlafhygiene

Pausen im Alltag:

  • Regelmäßige Arbeitspausen
  • Zeit für Hobbys und Entspannung
  • Soziale Kontakte pflegen

Bewegung:

  • Sport ist ein exzellenter Stressabbau
  • Bereits 30 Minuten täglich wirken deutlich

Spezielle Vorbeugung bei erhöhtem Risiko

Manche Menschen haben ein höheres Risiko für Hämorrhoiden und sollten besonders auf Vorbeugung achten.

Familiäre Veranlagung

Wenn Hämorrhoiden in Ihrer Familie häufig vorkommen:

  • Beginnen Sie früh mit Vorbeugungsmaßnahmen
  • Achten Sie besonders auf ballaststoffreiche Ernährung
  • Regelmäßige Bewegung ist wichtig
  • Vermeiden Sie zusätzliche Risikofaktoren konsequent

Schwangerschaft

Schwangere haben ein stark erhöhtes Risiko:

  • Ballaststoffreiche Ernährung von Beginn an
  • Mindestens 2 bis 3 Liter Flüssigkeit täglich
  • Regelmäßige Bewegung (Schwimmen, Spaziergänge)
  • Beckenbodengymnastik
  • Nicht zu lange stehen, Füße hochlegen
  • Vorbeugende Sitzbäder 1 bis 2 Mal pro Woche

Berufe mit langem Sitzen

Büroarbeiter, LKW-Fahrer, Piloten:

  • Stehen Sie jede Stunde mindestens 5 Minuten auf
  • Machen Sie kleine Bewegungsübungen
  • Verwenden Sie ergonomische Sitzkissen
  • Kompensieren Sie mit Sport nach Feierabend
  • Achten Sie besonders auf Ernährung und Flüssigkeit

Berufe mit schwerem Heben

Lagerarbeiter, Handwerker, Pflegekräfte:

  • Erlernen Sie richtige Hebetechnik
  • Atmen Sie beim Heben aus, halten Sie nicht die Luft an
  • Nutzen Sie Hilfsmittel
  • Stärken Sie Ihre Rumpfmuskulatur
  • Achten Sie auf weichen Stuhl, um Pressen zu vermeiden

Chronische Verdauungsprobleme

Bei Reizdarm, chronischer Verstopfung oder Durchfall:

  • Arbeiten Sie mit Ihrem Arzt an der Grunderkrankung
  • Ernährungsberatung kann helfen
  • Probiotika zur Unterstützung der Darmflora
  • Besonders konsequente Vorbeugungsmaßnahmen

Vorbeugung nach erfolgreicher Behandlung

Wenn Sie bereits Hämorrhoiden hatten und diese erfolgreich behandelt wurden, ist Vorbeugung besonders wichtig.

Rückfallquote: Ohne Lebensstiländerung erleiden viele Patienten innerhalb von 5 Jahren einen Rückfall.

Mit konsequenter Vorbeugung: Rückfallrisiko lässt sich auf unter 20 Prozent senken.

Lebenslange Maßnahmen:

  • Ballaststoffreiche Ernährung dauerhaft beibehalten
  • Ausreichend Flüssigkeit – auch wenn Beschwerden weg sind
  • Regelmäßige Bewegung als feste Gewohnheit
  • Richtiges Toilettenverhalten konsequent
  • Gewicht im gesunden Bereich halten
  • Stress aktiv managen

Warnsignale ernst nehmen:

  • Bei ersten Symptomen von Hämorrhoiden wie leichte Blutung oder Jucken sofort handeln
  • Nicht warten, bis es wieder schlimmer wird
  • Frühzeitig Hausmittel und Verhaltensänderungen einsetzen

Präventiver Tagesplan

Um Ihnen die Umsetzung zu erleichtern, hier ein beispielhafter Tagesablauf:

Morgens:

  • Nach dem Aufstehen: Großes Glas lauwarmes Wasser (regt Verdauung an)
  • Frühstück: Haferflocken-Porridge mit Beeren und Leinsamen (ballaststoffreich)
  • Nach Frühstück: Bei Stuhldrang zur Toilette (gastrokolischer Reflex)
  • 30 Minuten Spaziergang oder Yoga

Vormittags:

  • 2 Gläser Wasser trinken
  • Snack: Apfel oder Nüsse
  • Bei sitzender Tätigkeit: Jede Stunde aufstehen und bewegen

Mittags:

  • Mittagessen: Vollkornprodukt mit viel Gemüse (z.B. Vollkornnudeln mit Brokkoli)
  • Nach dem Essen: 1 Glas Wasser
  • Kurzer Verdauungsspaziergang (10 Minuten)

Nachmittags:

  • 2 Gläser Wasser
  • Snack: Beeren oder Vollkorncracker mit Hummus
  • Bei sitzender Arbeit: Regelmäßig aufstehen

Abends:

  • Abendessen: Ballaststoffreich, nicht zu spät (z.B. Salat mit Quinoa)
  • Nach dem Essen: 1 Glas Wasser
  • Bewegung: Spaziergang oder leichte Aktivität
  • Entspannung: Yoga, Lesen, Meditation

Vor dem Schlafengehen:

  • Letztes Glas Wasser
  • Bei Stuhldrang: Zur Toilette
  • Ausreichend Schlaf (7 bis 9 Stunden)

Über den Tag verteilt: 2,5 bis 3 Liter Flüssigkeit

Häufige Fehler bei der Vorbeugung

Unregelmäßigkeit: Präventionsmaßnahmen nur gelegentlich durchführen bringt wenig. Konsequenz ist der Schlüssel.

Zu schnelle Ballaststofferhöhung: Führt zu Blähungen und Bauchschmerzen. Steigern Sie langsam über 2 bis 3 Wochen.

Ballaststoffe ohne Flüssigkeit: Kann Verstopfung verschlimmern. Immer genügend Wasser trinken.

Zu viel auf einmal ändern: Überfordern Sie sich nicht. Beginnen Sie mit 1 bis 2 Veränderungen und bauen Sie schrittweise aus.

Unrealistische Erwartungen: Gewohnheiten brauchen Zeit. Geben Sie nicht auf, wenn nicht sofort alles perfekt läuft.

Sport übertreiben: Zu intensives Training kann kontraproduktiv sein. Moderate, regelmäßige Bewegung ist das Ziel.

Vorbeugung nach Besserung aufgeben: Viele lassen nach, sobald Beschwerden weg sind. Dann kommen Hämorrhoiden oft zurück.

Motivation aufrechterhalten

Dauerhafte Verhaltensänderungen sind herausfordernd. So bleiben Sie motiviert:

Kleine Schritte: Ändern Sie nicht alles auf einmal. Beginnen Sie mit einer Maßnahme und bauen Sie aus.

Gewohnheiten etablieren: Nach etwa 60 Tagen werden neue Verhaltensweisen zur Gewohnheit.

Positive Verstärkung: Belohnen Sie sich für Erfolge (nicht mit ungesundem Essen).

Unterstützung suchen: Teilen Sie Ihre Ziele mit Familie oder Freunden.

Fortschritt dokumentieren: Führen Sie Tagebuch über Ernährung, Bewegung und Wohlbefinden.

Rückschläge akzeptieren: Perfektion ist nicht nötig. Ein schlechter Tag macht die guten nicht zunichte.

Langfristig denken: Sie investieren in Ihre Gesundheit für die nächsten Jahrzehnte.

Mythen über Hämorrhoiden-Vorbeugung

Mythos 1: Man kann Hämorrhoiden nicht vorbeugen, wenn man veranlagt ist Wahrheit: Auch bei genetischer Veranlagung senkt gesunde Lebensweise das Risiko erheblich.

Mythos 2: Scharfes Essen verursacht Hämorrhoiden Wahrheit: Scharfes Essen verursacht keine Hämorrhoiden, kann aber bestehende Beschwerden verschlimmern.

Mythos 3: Nur ältere Menschen bekommen Hämorrhoiden Wahrheit: Hämorrhoiden können in jedem Alter auftreten. Junge Menschen mit ungesunder Lebensweise sind auch gefährdet.

Mythos 4: Vorbeugung ist kompliziert und zeitaufwendig Wahrheit: Die Grundmaßnahmen sind einfach: gesund essen, sich bewegen, genug trinken. Das passt in jeden Alltag.

Mythos 5: Abführmittel beugen Hämorrhoiden vor Wahrheit: Regelmäßiger Gebrauch von Abführmitteln ist schädlich. Natürliche Maßnahmen sind besser und nachhaltiger.

Fazit: Vorbeugung ist einfacher als Sie denken

Hämorrhoiden lassen sich in vielen Fällen durch einfache, aber konsequente Maßnahmen verhindern. Die vier Säulen der Vorbeugung sind:

  1. Ballaststoffreiche Ernährung mit mindestens 30 Gramm Ballaststoffen täglich
  2. Ausreichend Flüssigkeit von 2,5 bis 3 Litern Wasser pro Tag
  3. Regelmäßige Bewegung von mindestens 30 Minuten täglich
  4. Richtiges Toilettenverhalten ohne Pressen und langes Sitzen

Ergänzt durch gesundes Körpergewicht, Stressreduktion und ausreichend Schlaf schaffen Sie optimale Voraussetzungen. Die gute Nachricht: Diese Maßnahmen fördern nicht nur die Vorbeugung von Hämorrhoiden, sondern Ihre gesamte Gesundheit – von der Verdauung über das Herz-Kreislauf-System bis zur mentalen Gesundheit.

Beginnen Sie heute mit kleinen Schritten. Sie müssen nicht sofort alles perfekt machen. Jede positive Veränderung zählt. Ersetzen Sie schrittweise Weißbrot durch Vollkorn, trinken Sie ein Glas Wasser mehr pro Tag, gehen Sie täglich 10 Minuten spazieren. Diese kleinen Veränderungen summieren sich zu großer Wirkung.

Denken Sie daran: Vorbeugen ist deutlich angenehmer, einfacher und günstiger als Behandeln. Mit den richtigen Gewohnheiten können Sie Ihr Risiko für Hämorrhoiden erheblich senken und sich ein Leben lang wohler fühlen. Investieren Sie in Ihre Gesundheit – Sie werden es sich selbst danken.

Häufig gestellte Fragen