Was ist eine Hämorrhoiden-Thrombose und wie entsteht sie?

Eine Hämorrhoiden-Thrombose entsteht, wenn sich in einer äußeren Hämorrhoide ein Blutgerinnsel bildet. Dies geschieht meist durch plötzliche Druckerhöhung beim Pressen, schweren Heben oder längeren Sitzen. Die betroffene Stelle schwillt stark an und verursacht intensive Schmerzen.

Wie erkenne ich eine thrombosierte Hämorrhoide?

Typische Anzeichen sind plötzliche, sehr starke Schmerzen im Analbereich, eine harte, bläulich verfärbte Schwellung am After, die sich wie eine Kirsche oder Murmel anfühlt, und starke Berührungsempfindlichkeit. Die Schmerzen sind meist konstant und verschlimmern sich beim Sitzen.

Kann eine Hämorrhoiden-Thrombose von selbst heilen?

Ja, kleine Thrombosen können sich innerhalb von 7 bis 14 Tagen von selbst zurückbilden. Der Körper baut das Blutgerinnsel langsam ab. Schmerzlinderung durch Kühlung, Salben und Schmerzmittel beschleunigt die Heilung. Bei starken Schmerzen ist eine Entfernung durch den Arzt ratsam.

Wann muss eine thrombosierte Hämorrhoide operiert werden?

Eine Operation ist sinnvoll, wenn die Thrombose innerhalb der ersten 48 bis 72 Stunden diagnostiziert wird und starke Schmerzen verursacht. Der Arzt kann das Blutgerinnsel in örtlicher Betäubung entfernen, was sofortige Schmerzlinderung bringt. Nach 3 bis 4 Tagen ist eine OP meist nicht mehr notwendig.

Wie lange dauern die Schmerzen bei einer Hämorrhoiden-Thrombose?

Die stärksten Schmerzen treten in den ersten 24 bis 48 Stunden auf. Bei konservativer Behandlung lassen die Schmerzen nach 3 bis 5 Tagen deutlich nach. Vollständige Heilung dauert 1 bis 2 Wochen. Nach chirurgischer Entfernung verschwinden die Schmerzen meist innerhalb von 1 bis 2 Tagen.

Hämorrhoiden Thrombose – Symptome, Behandlung und schnelle Schmerzlinderung

Eine Hämorrhoiden-Thrombose gehört zu den schmerzhaftesten Komplikationen eines Hämorrhoidalleidens. Die plötzlich auftretenden, intensiven Schmerzen werden von Betroffenen oft als unerträglich beschrieben. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie eine Thrombose entsteht, woran Sie sie erkennen und welche Behandlungsmöglichkeiten schnelle Linderung verschaffen.

Was ist eine Hämorrhoiden-Thrombose?

Eine Hämorrhoiden-Thrombose, auch perianale Thrombose oder äußere Hämorrhoidalthrombose genannt, entsteht wenn sich in einer äußeren Hämorrhoide ein Blutgerinnsel bildet. Das gestaute Blut kann nicht abfließen und gerinnt in der erweiterten Vene.

Wichtiger Unterschied:

Äußere Hämorrhoiden: Befinden sich unter der empfindlichen äußeren Haut am After und können thrombosieren.

Innere Hämorrhoiden: Liegen im Enddarm unter der weniger schmerzempfindlichen Schleimhaut und thrombosieren seltener.

Die äußere Lage macht die Thrombose so schmerzhaft, da die äußere Haut mit vielen Schmerznerven durchzogen ist.

Wie entsteht eine Hämorrhoiden-Thrombose?

Verschiedene Faktoren können zur plötzlichen Blutgerinnung führen:

Plötzliche Druckerhöhung:

Starkes Pressen beim Stuhlgang
Schweres Heben oder Tragen
Intensives Krafttraining
Heftiges Husten oder Niesen
Geburtsvorgang

Chronische Belastung:

Langanhaltende Verstopfung mit täglichem Pressen
Langes Sitzen auf harten Unterlagen
Bewegungsmangel über längere Zeit
Übergewicht mit erhöhtem Bauchdruck

Weitere Risikofaktoren:

Bindegewebsschwäche
Schwangerschaft und Geburt
Chronischer Durchfall
Alkoholkonsum
Scharfe Gewürze

Die Thrombose entsteht meist innerhalb weniger Stunden. Viele Betroffene können den genauen Zeitpunkt benennen, an dem die Schmerzen plötzlich einsetzten.

Typische Symptome einer Hämorrhoiden-Thrombose

Die Thrombose ist anhand charakteristischer Zeichen gut zu erkennen:

Hauptsymptome

Plötzliche, sehr starke Schmerzen:

Setzen meist ohne Vorwarnung ein
Konstanter, pochender Schmerz
Verstärken sich beim Sitzen, Gehen, Stuhlgang
Oft als stechend oder brennend beschrieben
Können nachts den Schlaf rauben

Sichtbare Schwellung:

Derbe, verhärtete Knoten am After
Meist kirsch- oder murmelfömig
Bläuliche oder dunkelrote Verfärbung
Glänzende, gespannte Haut
Einzeln oder mehrere Knoten möglich

Berührungsempfindlichkeit:

Jede Berührung ist schmerzhaft
Reinigung nach dem Stuhlgang sehr unangenehm
Sogar weiche Unterwäsche kann stören
Sitzen wird zur Qual

Weitere mögliche Symptome

Leichte Blutungen:

Meist nur beim Stuhlgang oder bei Druck
Helles Blut auf dem Toilettenpapier
Nicht so stark wie bei inneren Hämorrhoiden

Juckreiz und Brennen:

Besonders am Rand der Thrombose
Wird durch Feuchtigkeit verstärkt

Gefühl der Schwellung:

Ständiges Druckgefühl
Fremdkörpergefühl am After
Verschlimmerung beim Sitzen

Wie unterscheidet sich die Thrombose von normalen Hämorrhoiden?

Wichtige Unterscheidungsmerkmale:

Merkmal	Normale Hämorrhoiden	Thrombose
Schmerzbeginn	Schleichend	Plötzlich
Schmerzintensität	Mild bis mäßig	Sehr stark
Lokalisation	Meist innen	Immer außen sichtbar
Farbe	Rosa bis rot	Bläulich, dunkelrot
Konsistenz	Weich	Hart, derb
Verlauf	Chronisch	Akut

Bei Unsicherheit sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen, um die richtige Diagnose zu stellen.

Diagnose beim Arzt

Die Diagnose einer Hämorrhoiden-Thrombose ist meist eindeutig:

Untersuchung

Blickdiagnose:

Der Arzt erkennt die Thrombose meist sofort
Charakteristische bläuliche Verfärbung
Typische Form und Lage

Tastuntersuchung:

Vorsichtiges Abtasten
Derbe, schmerzhafte Schwellung eindeutig fühlbar
Größe und Anzahl werden festgestellt

Ausschluss anderer Erkrankungen:

Abszess (Eiteransammlung)
Analfissur (Einriss)
Hautveränderungen
Andere Erkrankungen im Analbereich

Bei der Untersuchung kann der Arzt auch einschätzen, ob konservative Behandlung ausreicht oder ein chirurgischer Eingriff sinnvoll ist.

Behandlungsmöglichkeiten der Hämorrhoiden-Thrombose

Die Behandlung richtet sich nach Größe, Schmerzen und Zeitpunkt der Diagnose.

Konservative Behandlung

Bei kleinen Thrombosen oder wenn die akute Phase bereits vorüber ist:

Kühlung:

Kühlpacks in weiches Tuch einwickeln
10 bis 15 Minuten kühlen, dann Pause
Mehrmals täglich wiederholen
Reduziert Schwellung und lindert Schmerzen sofort

Schmerzlindernde Salben:

Lokalanästhetika wie Lidocain
Entzündungshemmende Wirkstoffe
Mehrmals täglich dünn auftragen
Besonders vor dem Stuhlgang

Schmerzmedikamente:

Ibuprofen oder Diclofenac (entzündungshemmend und schmerzlindernd)
Paracetamol bei leichteren Schmerzen
Nach Packungsbeilage dosieren
Bei starken Schmerzen vom Arzt verordnen lassen

Sitzbäder:

Lauwarmes Wasser, 37 bis 38 Grad
Mit Kamille oder Hamamelis
2 bis 3 Mal täglich für 10 bis 15 Minuten
Entspannt und fördert Durchblutung

Stuhlregulierung:

Weichen Stuhl anstreben durch ballaststoffreiche Ernährung
Viel Flüssigkeit trinken
Auf keinen Fall pressen
Eventuell milde Abführmittel kurzfristig

Ruhe und Schonung:

Langes Sitzen vermeiden
Nicht schwer heben
Körperlich schonen
Weiche Sitzunterlagen nutzen

Chirurgische Behandlung

Bei starken Schmerzen und frischer Thrombose (unter 48 bis 72 Stunden):

Thrombektomie:

Entfernung des Blutgerinnsels in örtlicher Betäubung
Kleiner Schnitt über der Thrombose
Herausdrücken des Gerinnsels
Wunde heilt offen in 7 bis 10 Tagen
Sofortige deutliche Schmerzlinderung

Vorteile:

Schnelle Beschwerdefreiheit
Kürzerer Krankheitsverlauf
Geringeres Risiko für erneute Thrombose
Ambulant durchführbar

Nachteile:

Kleiner chirurgischer Eingriff
Wundheilung für einige Tage
Nachblutungen möglich (selten)

Wann ist die OP sinnvoll:

Innerhalb der ersten 3 Tage nach Beginn
Bei sehr starken Schmerzen
Bei großen Thrombosen
Wenn konservative Therapie nicht ausreicht

Nach dem 4. Tag baut der Körper das Gerinnsel bereits ab, sodass eine OP meist keinen Vorteil mehr bringt.

Heilungsverlauf und Dauer

Bei konservativer Behandlung

Tag 1 bis 2: Stärkste Schmerzen, maximale Schwellung

Tag 3 bis 5: Deutliche Besserung der Schmerzen, Schwellung lässt langsam nach

Tag 7 bis 10: Schmerzen meist verschwunden, Schwellung deutlich reduziert

Woche 2 bis 3: Vollständige Rückbildung, eventuell kleine Hautfalte zurück

Nach chirurgischer Entfernung

Tag 1 bis 2: Wundschmerzen, aber deutlich weniger als vorher

Tag 3 bis 5: Schmerzen klingen ab, Wundheilung beginnt

Tag 7 bis 10: Wunde weitgehend verheilt, kaum noch Beschwerden

Nach 2 Wochen: Vollständige Heilung

Komplikationen und Risiken

Meist heilt eine Hämorrhoiden-Thrombose komplikationslos aus. Selten können auftreten:

Hautnekrose:

Bei sehr großen Thrombosen kann die Haut absterben
Durch zu starke Spannung und Minderdurchblutung
Erfordert chirurgische Behandlung

Infektion:

Bei mangelnder Hygiene möglich
Zeichen: Zunehmende Rötung, Überwärmung, Eiter
Antibiotika-Behandlung notwendig

Nachblutung:

Nach chirurgischer Entfernung möglich
Meist nur leichte Blutungen
Bei starken Blutungen Arzt aufsuchen

Rezidiv:

Erneute Thrombose an gleicher oder anderer Stelle
Vorbeugung durch Änderung der Lebensgewohnheiten wichtig

Marisken:

Kleine Hautlappen bleiben nach Heilung zurück
Kosmetisch störend, aber harmlos
Können bei Bedarf chirurgisch entfernt werden

Sofortmaßnahmen bei akuter Thrombose

Wenn Sie plötzlich starke Schmerzen und eine Schwellung bemerken:

Sofort:

Nicht in Panik geraten – es ist nicht gefährlich
Kühlen mit Kühlakku oder kaltem Waschlappen
Schmerzmedikament einnehmen (Ibuprofen oder Paracetamol)
Hinlegen und Analbereich entlasten

Innerhalb von 24 Stunden:

Arzttermin vereinbaren
Proktologe oder Hausarzt
Bei sehr starken Schmerzen auch in Notfallambulanz

Bis zum Arztbesuch:

Mehrmals täglich kühlen
Schmerzmedikamente nach Bedarf
Weichen Stuhl anstreben
Nicht pressen
Sanfte Hygiene mit lauwarmem Wasser

Vorbeugung erneuter Thrombosen

Nach einmaliger Thrombose ist das Risiko für weitere erhöht. Vorbeugende Maßnahmen:

Stuhlgang optimieren:

Verstopfung vermeiden
Ausreichend Ballaststoffe essen
Mindestens 2 Liter täglich trinken
Bei Stuhldrang nicht lange warten
Nicht pressen

Lebensstil anpassen:

Regelmäßige Bewegung
Langes Sitzen vermeiden
Normalgewicht anstreben
Schweres Heben reduzieren
Weiche Sitzunterlagen nutzen

Hämorrhoiden behandeln:

Bestehende Hämorrhoiden konsequent behandeln
Salben und Zäpfchen nach Bedarf
Regelmäßige Sitzbäder
Bei fortgeschrittenen Hämorrhoiden ärztliche Therapie

Risikosituationen meiden:

Extremes Krafttraining vermeiden
Keine schweren Lasten heben
Bei chronischem Husten ärztlich behandeln lassen

Wann Sie unbedingt zum Arzt müssen

Suchen Sie sofort einen Arzt auf bei:

Erstmaliger Thrombose zur Diagnosestellung
Sehr starken, unerträglichen Schmerzen
Großer, schnell wachsender Schwellung
Schwarzer oder grüner Verfärbung der Haut
Fieber oder allgemeinem Krankheitsgefühl
Starken Blutungen
Eiteraustritt
Zunehmenden Beschwerden trotz Behandlung

Auch wenn die Thrombose meist harmlos ist, sollte ein Arzt die Diagnose bestätigen und andere ernsthafte Erkrankungen ausschließen.

Leben mit der Thrombose

Die Zeit bis zur Heilung kann belastend sein. Diese Tipps helfen im Alltag:

Sitzen:

Weiche Sitzringe oder Kissen verwenden
Regelmäßig aufstehen und bewegen
Eher auf einer Pobacke sitzen
Harte Stühle meiden

Arbeit:

Bei sitzender Tätigkeit häufig Pausen machen
Mit Arbeitgeber über Homeoffice sprechen
Bei starken Schmerzen krankschreiben lassen

Stuhlgang:

Nicht aufschieben aus Angst vor Schmerzen
Vorher Salbe auftragen
Zeit nehmen, nicht pressen
Nach dem Toilettengang sanft mit Wasser reinigen

Schlaf:

Weiche Unterlage
Seitenlage oft angenehmer
Schmerzmedikament vor dem Schlafengehen

Psyche:

Schmerzen sind vorübergehend
Heilung erfolgt sicher
Mit Vertrauenspersonen sprechen hilft
Keine Scham – sehr viele Menschen betroffen

Fazit

Eine Hämorrhoiden-Thrombose ist zwar sehr schmerzhaft, aber in der Regel harmlos und gut behandelbar. Die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

Sofortmaßnahmen: Kühlen, Schmerzmittel, zeitnah zum Arzt

Behandlung: Konservativ mit Salben und Kühlung oder chirurgische Entfernung in den ersten 3 Tagen

Heilungsdauer: 1 bis 2 Wochen bei konservativer Behandlung, schneller nach OP

Vorbeugung: Verstopfung vermeiden, weichen Stuhl anstreben, nicht pressen, Lebensstil anpassen

Die gute Nachricht: Mit der richtigen Behandlung klingen die Schmerzen innerhalb weniger Tage deutlich ab. Durch konsequente Vorbeugung können Sie das Risiko erneuter Thrombosen erheblich senken. Scheuen Sie sich nicht, bei plötzlichen starken Schmerzen zeitnah einen Arzt aufzusuchen – eine frühzeitige Behandlung verkürzt Ihr Leiden erheblich.

Kombinieren Sie die Akutbehandlung mit langfristigen Vorbeugungsmaßnahmen und wirksamen Hausmitteln für optimale Ergebnisse.