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Hämorrhoiden Grad 1 bis 4 – Schweregrade verstehen und richtig behandeln

Hämorrhoiden werden in vier Schweregrade eingeteilt. Erfahren Sie, wie sich Grad 1 bis 4 unterscheiden, welche Symptome auftreten und welche Behandlung jeweils am besten hilft.

Hämorrhoiden Ratgeber
Aktualisiert: 30. Oktober 2025
Die vier Schweregrade von Hämorrhoiden – von Grad 1 bis Grad 4 im Vergleich

Die Einteilung von Hämorrhoiden in vier Schweregrade ist entscheidend für die richtige Behandlung. Denn was bei Grad 1 noch mit einfachen Hausmitteln behandelbar ist, erfordert bei Grad 4 oft eine Operation. In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie alles über die Unterschiede der vier Grade, typische Symptome und welche Behandlung in welchem Stadium am wirksamsten ist.

Warum die Einteilung in Grade so wichtig ist

Die Graduierung von Hämorrhoiden nach ihrer Ausprägung hilft Ärzten und Betroffenen, die richtige Behandlungsstrategie zu wählen. Die Klassifikation orientiert sich hauptsächlich daran, ob und wie stark die Hämorrhoiden aus dem After hervortreten.

Die vier Hauptkriterien:

  • Sichtbarkeit: Sind die Hämorrhoiden von außen sichtbar?
  • Vorfall: Fallen sie beim Pressen nach außen?
  • Rückbildung: Ziehen sie sich von selbst zurück oder müssen sie zurückgeschoben werden?
  • Dauerhaftigkeit: Sind sie dauerhaft außerhalb oder nur zeitweise?

Diese Einteilung wurde in den 1970er Jahren entwickelt und ist bis heute der medizinische Standard.

Hämorrhoiden Grad 1 – Das frühe Stadium

Merkmale und Sichtbarkeit

Grad 1 Hämorrhoiden sind das früheste Stadium. Sie sind von außen nicht sichtbar und befinden sich ausschließlich im Inneren des Enddarms. Selbst beim Pressen oder Stuhlgang treten sie nicht nach außen. Nur bei einer proktologischen Untersuchung mit einem Proktoskop können sie erkannt werden.

Charakteristika:

  • Vergrößerung der Hämorrhoidalpolster im Enddarm
  • Keine sichtbare Vorwölbung nach außen
  • Schleimhaut noch intakt
  • Meist noch keine dauerhaften Beschwerden

Typische Symptome bei Grad 1

Die Symptome bei Grad 1 Hämorrhoiden sind oft so mild, dass viele Betroffene sie ignorieren oder gar nicht bemerken.

Häufigste Beschwerden:

  • Gelegentliche, schmerzlose Blutungen beim Stuhlgang
  • Helles, frisches Blut auf dem Toilettenpapier
  • Leichtes Jucken oder Brennen am After
  • Fremdkörpergefühl im Enddarm
  • Gelegentliches Nässen

Wichtig: In diesem Stadium treten meist keine Schmerzen auf. Wenn Schmerzen auftreten, liegt oft eine andere Ursache vor.

Behandlung bei Grad 1

Grad 1 Hämorrhoiden lassen sich fast immer ohne Operation behandeln. Die Prognose ist ausgezeichnet – mit den richtigen Maßnahmen können sie sich vollständig zurückbilden.

Konservative Behandlung:

Ernährungsumstellung:

Hausmittel:

Verhaltensänderungen:

  • Nicht pressen beim Stuhlgang
  • Nicht lange auf der Toilette sitzen
  • Bei Stuhldrang zeitnah zur Toilette gehen
  • Regelmäßige Bewegung (30 Minuten täglich)
  • Übergewicht reduzieren

Medikamente:

Erfolgsaussichten: Bei konsequenter Umsetzung bilden sich 70-80 Prozent der Grad-1-Hämorrhoiden vollständig zurück oder werden zumindest beschwerdefrei.

Dauer: Mit konsequenter Behandlung bessern sich die Symptome meist innerhalb von 2-4 Wochen deutlich.

Hämorrhoiden Grad 2 – Fortgeschrittene innere Hämorrhoiden

Merkmale und Sichtbarkeit

Bei Grad 2 sind die Hämorrhoiden stärker vergrößert. Sie fallen beim Pressen oder Stuhlgang nach außen (Prolaps), ziehen sich aber von selbst wieder in den Enddarm zurück. Dieser spontane Rückzug ist das Hauptmerkmal, das Grad 2 von Grad 3 unterscheidet.

Charakteristika:

  • Deutliche Vergrößerung der Hämorrhoidalpolster
  • Vorfall beim Pressen sichtbar
  • Spontane Retraktion (ziehen sich von selbst zurück)
  • Schleimhaut kann bereits leicht geschädigt sein

Typische Symptome bei Grad 2

Die Beschwerden sind bei Grad 2 deutlich ausgeprägter als bei Grad 1 und beeinträchtigen den Alltag merklich.

Häufigste Beschwerden:

  • Regelmäßige, teils stärkere Blutungen
  • Deutliches Nässen am After
  • Ausgeprägter Juckreiz
  • Brennendes Gefühl, besonders nach dem Stuhlgang
  • Sichtbare Vorwölbung beim Pressen
  • Fremdkörpergefühl verstärkt
  • Gelegentlich leichte Schmerzen
  • Stuhlschmieren möglich

Typischer Verlauf: Die Symptome treten nicht konstant auf, sondern in Schüben. Nach dem Stuhlgang sind die Beschwerden oft am stärksten.

Behandlung bei Grad 2

Grad 2 Hämorrhoiden sind eine Übergangsphase: Konservative Behandlung kann noch helfen, manchmal sind aber minimal-invasive Verfahren sinnvoller.

Konservative Behandlung (wie bei Grad 1, aber intensiver):

  • Sehr konsequente Ernährungsumstellung
  • Regelmäßige Sitzbäder (2-3 Mal täglich)
  • Wirksame Salben und Zäpfchen
  • Strikte Verhaltensänderungen

Erfolgsrate konservativ: 50-60 Prozent sprechen gut auf konservative Therapie an.

Minimal-invasive Verfahren bei Grad 2:

Wenn konservative Maßnahmen nach 4-6 Wochen nicht ausreichend wirken, kommen minimal-invasive Verfahren in Frage:

Gummibandligatur:

  • Häufigstes Verfahren bei Grad 2
  • Ambulant durchführbar
  • Gummiband wird um Hämorrhoide gelegt
  • Gewebe stirbt ab und fällt nach 5-10 Tagen ab
  • Erfolgsrate 70-80 Prozent
  • Heilungszeit 1-2 Wochen

Verödung (Sklerosierung):

  • Einspritzen eines Verödungsmittels
  • Gewebe schrumpft und vernarbt
  • Schmerzfrei und schnell
  • Erfolgsrate 60-70 Prozent
  • Mehrere Sitzungen möglich

HAL-Verfahren (Hämorrhoidal-Arterien-Ligatur):

  • Modernes, schonendes Verfahren
  • Arterien werden abgebunden
  • Hämorrhoide wird gestrafft
  • Sehr gute Erfolgsrate 80-90 Prozent
  • Heilungszeit 2-3 Wochen

Wichtig: Die Wahl zwischen konservativer und minimal-invasiver Behandlung sollte gemeinsam mit dem Arzt getroffen werden, abhängig von Beschwerdegrad, Leidensdruck und Ansprechen auf konservative Therapie.

Hämorrhoiden Grad 3 – Deutlich ausgeprägte Hämorrhoiden

Merkmale und Sichtbarkeit

Grad 3 markiert einen deutlichen Unterschied: Die Hämorrhoiden fallen beim Pressen nach außen, ziehen sich aber nicht mehr von selbst zurück. Sie müssen manuell zurückgeschoben werden. Dies ist für Betroffene oft sehr belastend.

Charakteristika:

  • Starke Vergrößerung der Hämorrhoidalpolster
  • Vorfall beim Pressen oder Stuhlgang
  • Keine spontane Retraktion
  • Manuelles Zurückschieben notwendig und möglich
  • Schleimhaut oft geschädigt
  • Dauerhafter Analverschluss eingeschränkt

Typische Symptome bei Grad 3

Die Beschwerden sind bei Grad 3 erheblich und beeinträchtigen die Lebensqualität deutlich.

Häufigste Beschwerden:

  • Häufige bis ständige Blutungen
  • Starkes Nässen mit Hautreizungen
  • Intensiver Juckreiz und Brennen
  • Deutliche Schmerzen beim Stuhlgang
  • Sichtbare, tastbare Vorwölbung, die zurückgeschoben werden muss
  • Stuhlschmieren durch unvollständigen Verschluss
  • Druckgefühl beim Sitzen
  • Hygiene erschwert
  • Psychische Belastung durch ständige Beschwerden

Besonders belastend: Viele Betroffene trauen sich nicht mehr aus dem Haus, Sport ist eingeschränkt, die Lebensqualität leidet massiv.

Behandlung bei Grad 3

Bei Grad 3 reichen konservative Maßnahmen allein meist nicht mehr aus. Minimal-invasive Verfahren oder eine Operation sind oft notwendig.

Konservative Begleitbehandlung:

  • Lindert Symptome, heilt aber selten
  • Unterstützt andere Behandlungen
  • Wichtig zur Vorbeugung von Rückfällen

Minimal-invasive Verfahren bei Grad 3:

Gummibandligatur:

  • Möglich bei kleineren Grad-3-Hämorrhoiden
  • Oft mehrere Sitzungen nötig
  • Erfolgsrate 50-60 Prozent (niedriger als bei Grad 2)
  • Rückfallquote höher

HAL-Verfahren:

  • Gut geeignet für Grad 3
  • Schonender als Operation
  • Erfolgsrate 70-80 Prozent
  • Ambulant oder kurzer stationärer Aufenthalt

Operative Behandlung bei Grad 3:

Bei ausgeprägten Grad-3-Hämorrhoiden ist oft eine Operation die beste Lösung:

Hämorrhoidektomie (nach Milligan-Morgan oder Ferguson):

  • Chirurgische Entfernung der Hämorrhoiden
  • Stationär, 3-7 Tage Klinikaufenthalt
  • Heilungszeit 4-6 Wochen
  • Niedrigste Rückfallquote (5-10 Prozent)
  • Beste Langzeitergebnisse

Stapler-Operation (nach Longo):

  • Modernere Methode
  • Weniger schmerzhaft
  • Kürzere Heilungszeit (2-4 Wochen)
  • Etwas höhere Rückfallquote (10-20 Prozent)

Entscheidung: Die Wahl zwischen minimal-invasiv und operativ hängt ab von Größe der Hämorrhoiden, Beschwerdegrad, Alter, Gesundheitszustand und persönlichen Präferenzen.

Hämorrhoiden Grad 4 – Schwerstes Stadium

Merkmale und Sichtbarkeit

Grad 4 ist das schwerste Stadium. Die Hämorrhoiden sind dauerhaft nach außen verlagert und lassen sich nicht mehr zurückschieben. Sie sind ständig sichtbar und tastbar.

Charakteristika:

  • Maximale Vergrößerung der Hämorrhoidalpolster
  • Permanenter Vorfall
  • Nicht mehr reponierbar (zurückschiebbar)
  • Stark geschädigte Schleimhaut
  • Analverschluss nicht mehr funktionsfähig
  • Oft Komplikationen wie Thrombosen oder Entzündungen

Typische Symptome bei Grad 4

Grad 4 Hämorrhoiden verursachen massive Beschwerden, die den Alltag erheblich beeinträchtigen.

Häufigste Beschwerden:

  • Ständig sichtbare Vorwölbung am After
  • Starke, oft dauerhafte Schmerzen
  • Ausgeprägtes Nässen
  • Schwere Hautreizungen und Ekzeme
  • Häufiges Stuhlschmieren
  • Inkontinenzprobleme möglich
  • Entzündungen der vorgefallenen Hämorrhoiden
  • Thrombosen (sehr schmerzhaft)
  • Hygiene stark erschwert
  • Massive psychische Belastung
  • Sozialer Rückzug

Komplikationen bei Grad 4:

  • Anämie durch chronische Blutungen
  • Infektionen der vorgefallenen Gewebe
  • Nekrosen (Gewebetod) bei eingeklemmten Hämorrhoiden
  • Analekzeme
  • Depression durch ständige Beschwerden

Behandlung bei Grad 4

Bei Grad 4 ist fast immer eine Operation notwendig. Konservative oder minimal-invasive Verfahren reichen nicht mehr aus.

Operation bei Grad 4:

Hämorrhoidektomie:

  • Standard-Behandlung bei Grad 4
  • Vollständige chirurgische Entfernung
  • Stationär, 5-7 Tage Aufenthalt
  • Vollnarkose oder Spinalanästhesie
  • Heilungszeit 6-8 Wochen
  • Sehr gute Langzeitergebnisse
  • Niedrigste Rückfallquote

Stapler-Operation:

  • Möglich bei bestimmten Grad-4-Formen
  • Weniger schmerzhaft
  • Nicht bei stark ausgeprägten äußeren Komponenten geeignet

Postoperative Betreuung:

  • Schmerztherapie
  • Stuhlregulierung
  • Sitzbäder ab Tag 2
  • Langsamer Aufbau der Aktivität
  • Langfristige Nachsorge

Wichtig: Auch nach erfolgreicher Operation ist eine dauerhafte Änderung der Lebensgewohnheiten essentiell, um Rückfälle zu vermeiden.

Übergänge zwischen den Graden

Die Grenzen zwischen den Graden sind nicht immer scharf. Manche Patienten haben Zwischenstadien oder unterschiedliche Grade an verschiedenen Stellen.

Typische Verläufe:

  • Schleichend: Langsame Progression von Grad 1 zu 2 zu 3 über Jahre
  • Schubweise: Phasen mit starken Beschwerden wechseln mit beschwerdefreien Zeiten
  • Sprunghaft: Durch Schwangerschaft, schweres Heben oder Durchfall schnelle Verschlechterung

Kann sich der Grad zurückbilden?

  • Grad 1 kann sich vollständig zurückbilden
  • Grad 2 kann zu Grad 1 werden
  • Grad 3 selten Rückbildung zu Grad 2
  • Grad 4 bildet sich nicht von selbst zurück

Diagnose – Wie wird der Grad festgestellt?

Die genaue Bestimmung des Grades erfolgt durch einen Proktologen:

Untersuchungsmethoden:

Anamnese: Gespräch über Beschwerden und Krankheitsgeschichte

Inspektion: Betrachtung von außen – Grad 3 und 4 oft sichtbar

Digitale Untersuchung: Tastuntersuchung mit dem Finger

Proktoskopie: Spiegelung mit kurzem Rohr – Grad 1 und 2 erkennbar

Pressen lassen: Patient soll pressen wie beim Stuhlgang – zeigt Vorfall bei Grad 2 und 3

Darmspiegelung: Bei Bedarf zum Ausschluss anderer Erkrankungen

Wichtig: Nur ein Arzt kann den Grad sicher bestimmen. Selbstdiagnose ist unsicher.

Prognose – Was können Sie erwarten?

Die Heilungsaussichten hängen stark vom Grad ab:

Grad 1:

  • Sehr gute Prognose
  • 70-80 Prozent heilen mit konservativer Behandlung
  • Vollständige Beschwerdefreiheit möglich
  • Geringes Rückfallrisiko bei Lebensstiländerung

Grad 2:

  • Gute Prognose
  • 50-60 Prozent heilen konservativ
  • 70-80 Prozent heilen mit minimal-invasiven Verfahren
  • Moderates Rückfallrisiko

Grad 3:

  • Moderate Prognose ohne Operation
  • Sehr gute Prognose mit Operation
  • 90-95 Prozent Erfolgsrate bei OP
  • Beschwerdefreiheit meist erreichbar
  • Rückfall bei 10-15 Prozent

Grad 4:

  • Operation notwendig, aber gute Erfolgsaussichten
  • 90-95 Prozent werden nach OP beschwerdefrei
  • Rückfall bei 5-10 Prozent
  • Lebensqualität verbessert sich massiv

Vorbeugung – Wie Sie Fortschreiten verhindern

Egal in welchem Grad Sie sind, effektive Vorbeugung ist entscheidend:

Die vier Säulen der Vorbeugung:

  1. Ballaststoffreiche Ernährung: 30-40 Gramm täglich
  2. Ausreichend Flüssigkeit: 2,5-3 Liter Wasser
  3. Regelmäßige Bewegung: 30 Minuten täglich
  4. Richtiges Toilettenverhalten: Nicht pressen, nicht lange sitzen

Zusätzliche Maßnahmen:

  • Gesundes Körpergewicht
  • Stress reduzieren
  • Schweres Heben vermeiden
  • Regelmäßige Sitzbäder

Nach Behandlung:

  • Lebenslange Beibehaltung der gesunden Gewohnheiten
  • Bei ersten Anzeichen sofort handeln
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

Besondere Situationen

Hämorrhoiden in der Schwangerschaft

Schwangerschafts-Hämorrhoiden können schnell fortschreiten:

  • Oft sprunghafter Übergang von Grad 1 zu Grad 3
  • Sichere Behandlungsmethoden sind begrenzt
  • Meist Rückbildung nach Geburt
  • Vorbeugende Maßnahmen besonders wichtig

Bei familiärer Veranlagung

Menschen mit Bindegewebsschwäche:

  • Schnelleres Fortschreiten möglich
  • Frühzeitige Vorbeugung wichtig
  • Auch bei jungen Menschen Grad 3-4 möglich
  • Konsequente Lebensstiländerung essentiell

Nach erster Behandlung

Rückfälle treten oft im gleichen oder höheren Grad auf:

  • Ohne Lebensstiländerung hohe Rückfallrate
  • Mit Vorbeugung deutlich reduziertes Risiko
  • Früherkennung ermöglicht einfachere Behandlung

Häufig gestellte Fragen zu den Graden

Kann ich selbst meinen Grad bestimmen?

Nur grob. Grad 1 ist von außen nicht erkennbar. Grad 2 fällt raus, geht aber zurück. Grad 3 muss zurückgeschoben werden. Grad 4 geht nicht mehr zurück. Genaue Diagnose nur durch Arzt möglich.

Wie schnell schreitet es vom einen zum nächsten Grad fort?

Das ist individuell sehr unterschiedlich. Meist dauert es Monate bis Jahre. Durch Schwangerschaft, schweres Heben oder chronische Verstopfung kann es schneller gehen.

Ist bei Grad 3 immer eine OP nötig?

Nicht immer, aber oft. Kleinere Grad-3-Hämorrhoiden können mit minimal-invasiven Verfahren behandelt werden. Bei ausgeprägten Fällen ist eine OP die beste Lösung.

Können verschiedene Hämorrhoiden unterschiedliche Grade haben?

Ja, das kommt vor. Man hat oft mehrere Hämorrhoidalpolster, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Der höchste Grad ist dann maßgeblich.

Warum ist die Einteilung wichtig für mich als Patient?

Sie hilft Ihnen zu verstehen, wo Sie stehen und welche Behandlung sinnvoll ist. Je früher das Stadium, desto einfacher die Behandlung. Das motiviert zum frühzeitigen Handeln.

Zusammenfassung: Die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick

Grad 1 – Frühes Stadium:

  • Nur innen, nie sichtbar
  • Leichte Blutungen, kaum Beschwerden
  • Konservative Behandlung reicht
  • Sehr gute Heilungschancen

Grad 2 – Fortgeschrittenes Stadium:

  • Fallen raus, gehen von selbst zurück
  • Deutliche Beschwerden, regelmäßige Blutungen
  • Konservativ oder minimal-invasiv behandelbar
  • Gute Heilungschancen

Grad 3 – Deutlich ausgeprägtes Stadium:

  • Fallen raus, müssen zurückgeschoben werden
  • Starke Beschwerden, erhebliche Einschränkung
  • Meist minimal-invasiv oder operativ behandeln
  • Gute Prognose mit Behandlung

Grad 4 – Schwerstes Stadium:

  • Dauerhaft außen, nicht zurückschiebbar
  • Massive Beschwerden, sehr belastend
  • Fast immer Operation notwendig
  • Gute Prognose mit OP, deutliche Verbesserung

Fazit: Je früher, desto besser

Die Einteilung in vier Grade zeigt deutlich: Je früher Hämorrhoiden erkannt und behandelt werden, desto einfacher, schonender und erfolgreicher ist die Therapie. Während Grad 1 oft mit einfachen Hausmitteln und Ernährungsumstellung behandelbar ist, erfordert Grad 4 fast immer eine Operation.

Wenn Sie erste Anzeichen bemerken – und seien es nur gelegentliche leichte Blutungen – zögern Sie nicht, aktiv zu werden. Mit wirksamen Behandlungsmethoden und konsequenten Lebensstiländerungen können Sie oft verhindern, dass aus Grad 1 Grad 2, 3 oder gar 4 wird.

Scheuen Sie sich auch nicht, bei Unsicherheit einen Arzt aufzusuchen. Eine proktologische Untersuchung ist schnell durchgeführt und gibt Ihnen Sicherheit über Ihren Grad und die beste Behandlungsstrategie. Je früher Sie handeln, desto besser sind Ihre Chancen auf vollständige Beschwerdefreiheit – und das ohne invasive Eingriffe.

Denken Sie daran: Hämorrhoiden sind kein Schicksal, sondern in den meisten Fällen gut behandelbar. Die Gradeinteilung hilft Ihnen, Ihre Situation richtig einzuschätzen und die passende Behandlung zu finden. Nutzen Sie dieses Wissen, um aktiv zu werden und Ihre Lebensqualität zurückzugewinnen.

Häufig gestellte Fragen